Kirschen gegessen – Wasser getrunken
Bauchweh bekommen – Arzt gerufen
Ins Krankenhaus gekommen -gestorben
Entgegen der Weissagung des alten Kinderreims werden Sie die Kombination aus Kirschen und Wasser vermutlich überleben. Empfehlen kann ich sie Ihnen trotzdem nicht. Insbesondere wenn es sich um ein ganzes Pfund frischen Steinobstes und mehrere Mundvoll, versehentlich konsumierte Schlucke von hochsommerlich, abgestandenen Bayerischem Seewasser handelt. Dann ist Ihnen etwa dreißig Minuten später klar, warum kluge Mütter noch heute von dieser Mischung abraten – Ihr Magen rebelliert.
Weitere sechzig Minuten später sind die Kirschen Geschichte und Sie – sofern Sie bei 30 Grad in der prallen Sonne liegen – reichlich erschöpft. Ihr Kopf ist so leer wie Ihr Magen und Sie lassen sich leichtsinnig zu Versprechen hinreißen, deren Tragweite Ihr geschwächter Geist in diesem Moment nicht erahnen kann. Ob das gut ist? Unbedingt! Ich glaube fest daran, dass vieles gar nicht erst begonnen werden würde, wenn einem klar wäre, worauf man sich einlässt. Ich jedenfalls hätte meiner Freundin an diesem Augusttag sicher nicht versprochen, ein Buch über die Liebe zu schreiben, wenn ich geahnt hätte, dass ich mich über fünf Jahre lang nicht an dieses Thema herantrauen würde. Nicht unbedingt, weil es über die Liebe nichts zu erzählen gibt. Ganz im Gegenteil. Sie ist ein wunderbares und dankbares Thema. Ich scheute mich, weil ich gut ein halbes Jahrzehnt brauchte, mir das OK von jedem einzelnen meiner Exfreunde und allen bisherigen Dates einzuholen. Gebraucht hätte – am Ende habe ich es gelassen und hoffe nun, auf das Wohlwollen, die Geduld und die Nachsicht meiner Freunde, Exfreunde, Dates und meines Partners. Von letzterem habe ich die Erlaubnis bereits ungefragt erhalten. Mit grandiosem, männlichem Selbstbewusstsein lehnte er im Türrahmen und lächelte milde. Sehr unbesorgt, teilte er mir mit, dass alles was ich über ihn schreiben und erzählen könnte, doch nur nett sein könne. Dass „nett“ ein Wort mit besonders vielen Untertönen ist, übersah er. Ja, nett sei es mit uns immer gewesen, versicherte ich ihm und wünschte mir ein wenig von seinem Selbstbewusstsein. Dann hätte ich ihm nämlich gleich gestehen können, dass ich den Buchstaben „A“ in meinem imaginären Inhaltsverzeichnis für ihn reserviert habe. Nur nicht nett für z.B. Amore sondern für „arrogantes Arschloch“. Natürlich sagte ich es ihm nicht. Eine Beziehung lebt von Überraschungen und dieses Buch wird ganz sicher eine werde. Für ihn ganz sicher und für Sie hoffentlich auch. 2024 kommt es. Und um mich selbst ein bisschen unter Druck zu setzen, erzähle ich Ihnen schon heute davon.
Der Hirschkopf bleibt!
Eine bunte Sammlung von Erzählungen die sich um das Thema Liebe drehen. Von skurrilen und ungewöhnlichen Verabredungen, über aufregenden Anfänge und Herzflattern und bis hin zu Momenten, in denen ein unbedachter Satz im falschen Moment, den Alltag und langjährige Beziehungen ordentlich durcheinanderwirbelt.
Eine erfrischende Erinnerung, wie vielfältig, überraschend und faszinierend die Liebe sein kann. Geschichten über das Suchen, das Finden und das Bewahren der Liebe laden ein, sich in den amüsanten Erzählungen wiederzuerkennen. Und keine Sorge. Die Autorin wird ihnen keine Tipps geben. Sie wird sie lediglich beruhigen, dass es völlig ok ist, ab und an der Liebe zu verzweifeln. So geht es uns allen.